Nie wieder! Zum 14. Erinnerungstag im deutschen Fußball

nie wiederAm vergangenen 27. Januar – dem Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz – erinnerte sich die Fußballfamilie an ihre “vergessenen, verfolgten und ermordeten Mitglieder” und ehrte sie.

Große Namen des deutschen Fußballs, wie Julius Hirsch oder Kurt Landauer stehen sinnbildlich für die Erinnerung an die Verfolgung von Jüdinnen und Juden im Fußball während des deutschen Faschismus. Aber auch vor unserem FCK machte dieser Teil deutscher Geschichte nicht halt. So wurde auch der FCK zu propagandistischen Zwecken durch die Nazis genutzt und war Ort von Verfolgung und Ächtung. Gerade die FCK-Weltmeister von 54 sind an dieser Stelle zu nennen. So wurde Werner Liebrichs Vater als Kommunist von den Nazis ins Gefängnis geworfen. Oder Fritz Walter selbst, der der Instrumentalisierung des Fußballs und des Vereins durch den Nationalsozialismus immer wieder durch untadeliges Verhalten widersprach. So soll er nicht nur den ‘Deutschen Gruß’ abgelehnt haben, sondern auch Briefe nicht mit ‘Heil Hitler’ unterzeichnet haben (Weitere interessante Hintergründe zum FCK während des Dritten Reichs findet man in dem gut recherchierten Buch von Markwart Herzog mit dem Titel “Der Betze unter Hakenkreuz – Der 1. FC Kaiserslautern in der Zeit des Nationalsozialismus”).

An dieser Stelle möchten wir jedoch insbesondere auf einen Text aufmerksam machen, der sich mit dem 14. Erinnerungstag befasst und auf der Seite des Fanprojekts erschienen ist:

„14. Erinnerungstag im deutschen Fußball“ an den Spieltagen um den 27. Januar 2018

Weiter Infos zum Erinnerungstag findet ihr auf der Homepage der Initiative “Nie wieder

UdH# 163: Betze vs Düsseldorf

coverAuch im neuen Jahr begrüßen wir euch alle recht herzlich im Fritz-Walter-Stadion.

Die einleitenden Worte der ersten Ausgabe in 2018 hätten eigentlich positiver beginnen sollen. Doch wie schon in Darmstadt und auch in den Tagen danach oft gehört, gelesen und gesagt, spielt der Fußball eine ganz kleine Rolle und wird zur Nebensache sobald es um die Gesundheit von Menschen geht. Im Gegenzug ist es aber genau dieser Fußball, mit all seinen Fans, seiner Leidenschaft und dem enormen Zusammenhalt, der den Menschen die Kraft gibt, um sie wieder auf die Beine zu bringen. An dieser Stelle wünschen wir unserem Cheftrainer Jeff Strasser eine gute und schnelle Genesung und richten den Blick nach vorne auf die Aufgaben, die wir alle mit Strasser angehen wollen und angehen werden!

Es beginnt ein Jahr, in dem es für den FCK um den Verbleib in der zweiten Fußball Bundesliga geht und somit um die Existenz unseres Vereins. Wir hoffen, dass jeder Betzefan den Jahreswechsel gut überstanden hat und seinen Akku aufladen konnte, denn nur mit voller Kraft kann’s gelingen.
Wir werfen den Blick nach vorne und lassen sämtliche Pessimisten und selbsternannte Realisten hinter uns. Ein gewisser Zweckoptimismus ist in der aktuellen Situation nicht verkehrt, aber ohnehin wäre es nicht der richtige Weg die Köpfe in den Sand zu stecken, ehe man nicht alles versucht hat, um unseren Verein am Leben zu halten. Auch wenn vereinsintern die Planungen für eine mögliche Dritte Liga bereits laufen bzw. laufen müssen, so liegt es doch nicht in unsere Natur bereits jetzt aufzugeben ohne den Kampf angenommen zu haben. In der heutigen Ausgabe werfen wir deshalb den Blick Voraus um die Motivation zu steigern und aufzuzeigen, dass eben noch nicht alles verloren ist.

Was war sonst noch los?
Das leidige Thema der Stadionmiete kam mal wieder auf den Tisch. Ein Kompromissvorschlag wurde vorgelegt und soll am 26.02.2017 im Stadtrat in einer Sondersitzung entschieden werden. Bis dahin bleibt abzuwarten wie sich die Stadt positioniert und welchen Vor-/Nachteil der FCK und die Lautrer Bevölkerung darin sieht.

Vergangene Woche ist ein langjähriges Mitglied und Freund der Fanszene leider viel zu früh verstorben. In Andenken an ihn, haben wir einen kleinen Text dazu in der heutigen Ausgabe.
Ruhe in Frieden Juri!

Die Unter die Haut Redaktion hat die erste Heimspielausgabe natürlich nicht verschlafen.Um unseren Kurvenflyer weiterhin interessant zu gestalten, haben wir eine kleine, inhaltliche Änderung vorgenommen. Die bekannte Rubrik „KURZ UND KNAPP“ wird es in der gewohnten vorm nicht mehr geben. Grund dafür ist die enorme Informationsflut über Fußball, Fans und Ultrà, die jeder täglich in den sozialen Medien und allgemein im world-wide-web mitbekommt. Dabei fällt es schwer die Aktualität zu wahren und zeitgleich sich von den Meldungen und dem Einheitsbrei sonstiger Kanäle abzusetzen. Den gewohnten Blick auf andere Kurven, Vereine, Fans und den Fußball im Ganzen, werden wir natürlich weiterhin werfen. Nur eben aktueller, interessanter und Ausführlicher.

In der heutigen Ausgabe haben wir endlich mal wieder einen Bericht unserer Freunde aus Metz mit dabei. Gegenseitige Spielbesuche finden nahezu immer statt, das Erlebte dann aber auf Papier zu bringen, gelingt uns leider zu selten, weshalb wir uns freuen, einen Erlebnisbericht zum Auswärtsspiel des FC Metz präsentieren zu können.
Für Lob, Kritik, Anmerkungen oder Texte stehen wir euch ansonsten auch weiterhin zur Verfügung. Sprecht die bekannten Gesichter im Stadion einfach an oder schreibt uns: udh@frenetic-youth.de

Zum Abschluss noch ein paar Anmerkungen in eigener Sache: In den noch anstehenden Heimspielen könnt ihr euch an unserem Infostand weiterhin für den Förderkreis anmelden. Der Saisonbetrag beläuft sich ab der Rückrunde nur noch auf 10 €. Nehmt die Möglichkeit war und werdet Teil des Ganzen!

Hier geht’s zur kompletten Ausgabe 163!

REST IN PEACE, JURI!

Mit tiefer Bestürzung mussten wir vergangene Woche vom Tod unseres Weggefährten und Freundes Juri erfahren. Juri war seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Fanszene des 1. FC Kaiserslautern und hat die Ultraszene in weiten Teilen mitgeprägt. Kaum ein anderer hat die Freundschaft zur Horda Frénétik so gelebt wie er.

Darüber hinaus war Juri mit seiner sympathisch-verpeilten Art auch außerhalb der Fußballszene bei vielen Menschen in Lautern bekannt und sehr geschätzt. Auch wenn er es im Leben oft nicht leicht hatte, fand bei ihm jeder und jede von jung bis alt immer ein offenes Ohr und warme Worte.

Wir richten unser aufrichtiges Beileid und Mitgefühl an Juris Familie und all seine Freundinnen und Freunde, die ihn kennen und lieben gelernt haben.

Die Stadt wird deinen Namen nicht vergessen.
Ruhe in Frieden, King Gourbi One!

“Über das Spiel zum Kampf” – Erfahrungen junger Ultras in rechten Fanszenen

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Lars Bleichert* spürt das Blut durch seinen Körper rasen. Doch er unterdrückt jede Bewegung, er will sich nichtsanmerken lassen. Der 14-Jährige sitzt in einem Kleinwagen in der Mitte der Rückbank, zwei ältere Jungs neben ihm blicken aus dem Fenster in die monotone Dorflandschaft. Es ist stickig. Der Fahrer und der Beifahrer, zwei stämmige Gestalten, reden wenig. Die fünf Ultras sind auf dem Weg zu einer angemieteten Turnhalle, um dort Fahnen für ihren Verein zu bemalen. Allein die Anfahrt sorgt bei Bleichert, einem dürren Schuljungen, für einen Adrenalinschub. Er ist noch nicht lange Mitglied der Ultragruppe, solche Treffen verströmen den Reiz des Verbotenen. Dann legt der Fahrer eine CD ein, schwere Gitarrenriffs, lauter Schlagzeugbeat, aus der Box hinter Bleichert röhrt:

Seid ihr gut genug für uns?
Dann können die Spiele beginnen!
Wir, die Germanen, werden alles geben,
um zu gewinnen!

Neben Bleichert protestiert einer der Mitfahrer gegen die Musik. Sie stammt von der bei Rechtsextremen beliebten Band Kategorie C. Der Fahrer dreht sich um und erstickt den Protest mit einem durchdringenden Blick. Bleichert packen der Rhythmus, der Gesang und auch die Aggressivität des Liedes. Direkt nach dem Treffen in der Turnhalle fährt er schnell nach Hause, rennt die Stufen zu seinem Kinderzimmer hoch und lädt die Musik der Band herunter. Er hastet wieder vor die Tür, schiebt sich die Kopfhörer während des Laufens ins Ohr. Bleichert stürzt sich auf sein Fahrrad.”…weiterlesen auf 11freunde.de

UdH# 162: Betze vs Nürnberg

coverZum letzten Saisonspiel in diesem Jahr begrüßen wir Euch herzlich im Fritz-Walter-Stadion! Knapp eine Woche nach dem Spiel gegen den FCI heißt es heute zum letzten Mal für 2017 „ab uff de Betze!“.

Die Vorzeichen könnten so viel besser sein, stattdessen mischt sich zwischen die fröhliche Vorweihnachtstimmung das Gefühl der Angst um den Niedergang unseres FCK. Gegen Ingolstadt endete eine Hinrunde, die neben dem sportlichen Misserfolg leider auch viele negativ Erscheinungen für uns Fans bereitgestellt hat. Um sich das Ganze nochmal vor Augen führen zu können, haben wir in der heutigen Ausgabe einen ausführlichen Blick zurück mit dabei, der die Hinrunde nochmal Revue passieren lässt.

Warum der erste Spieltag der Rückrunde noch im „alten“ Jahr gespielt wird, ist mir immer noch schleierhaft, lässt sich aber wohl wieder auf den DFB/DFL Apparat zurückführen. Sei’s drum, nehmen wir es so wie es ist und gehen eine Rückrunde an, die verglichen mit der verstrichenen Spielzeit ja eigentlich nur besser werden kann. Mit dem 1. FC Nürnberg haben wir heute einen Gegner zu Gast, der die Hinrunde mit 32 Punkten abgeschlossen hat, was aktuell Platz zwei in der Liga bedeutet. Für die Franken geht’s um den Aufstieg und entsprechend schwer wird es heute werden. Zur fast perfekten Fußballzeit wird auch der Gästeblock gut gefüllt sein. Ein Grund mehr heute alles raus zu hauen, die Mannschaft nach vorne zu peitschen und den Nürnbergern keine Chance zu lassen.

Zwei Heimspiele innerhalb einer Woche sind für uns auch immer eine kleine Herausforderung. Um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden und möglichst jedem Betzefan unseren Kurvenflyer zur Verfügung zu stellen, basteln wir auch weiterhin an interessanten und lesenswerten „Unter die Haut“ Ausgaben. Wie bereits am Anfang der Einleitung geschrieben, gibt’s im Heft heute einen ausführlichen Hinrundenrückblick und zusätzlich natürlich wieder Infos rund um den Fußball und die Fanwelt.
Für Lob, Kritik, Anmerkungen oder Texte stehen wir euch ansonsten auch weiterhin unter udh@frenetic-youth.de zur Verfügung. Nutzt die Möglichkeit und schreibt uns! Wir würden uns darüber jedenfalls sehr freuen!

Zum Abschluss auch noch ein paar Anmerkungen in eigener Sache: In den kommenden Heimspielen könnt ihr euch weiterhin an unserem Infostand für den Förderkreis anmelden. Der Betrag beläuft sich für die Rückrunde nur noch auf magere 10 €. Nehmt die Möglichkeit wahr und werdet Teil des Ganzen. An unserem Infostand könnt ihr euch zugleich auch mit Aufklebermotiven eindecken. Auch das andere übliche Repertoire wartet dort auf euch. Vorbeischauen lohnt sich also!

Nun wünschen wir Euch allen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr!
Sammelt neue Kraft für die anstehenden Spiele, bleibt weiterhin bei der Sache und lasst uns den FCK auch im Jahr 2018 nach vorne treiben.

Für unseren Fußball
Für unseren 1. FC Kaiserslautern

Hier geht’s zur aktuellen Ausgabe 162!

 

Gedankensprung zur aktuellen Repression gegen Ultras

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Deutschland 2017 – der Polizeistaat rüstet auf.

In der Ausgabe #158 des UDH haben wir bereits einen Blick auf die Möglichkeiten der Überwachung seitens des Polizeiapparates geworfen. Wer die Ausgabe verpasst hat, kann sie jederzeit auf unserem Blog auf www.unter-die-haut.net online nachlesen. In den vergangenen Wochen und Monaten kam es zu immer neuen krassen Berichten über staatliche Repressionsmaßnahmen. Mal wieder sind neben politischen Aktivisten vor allem Fußballfans betroffen. Während es zwischen Fans und den Fußballverbänden zu Annährungen kommt, befindet sich das Verhältnis zwischen Exekutive und Fanszene weiter auf Talfahrt. Eine Entwicklung, die gewollt scheint. Neben der linken Szene haben Fußballfans schon lange den Status „Staatsfeind Nummer eins“ – zumindest verhält sich die Staatsmacht so, bei der das Feindbild des Fußballfans schon längst manifestiert ist. Die immer heftigeren Geschütze, die gegen organisierte Fanstrukturen aufgefahren werden, lassen dein Eindruck zu, Ziel sei es nicht, Straftaten zu verhindern, sondern Fanstrukturen systematisch zu zerschlagen. Diesen Artikel schreibe ich letztendlich vor allem wegen zwei Vorfällen: dem gerichtlich erwirkten Führerscheinentzug Oberhausener Ultras und der Durchsuchung des Fanprojektes in Darmstadt. Seit der Idee zu diesem Text haben allerdings noch weitere Meldungen aus dem Osten der Republik Wellen geschlagen und auch aus Oberhausen gibt es Neuigkeiten. Aus einer kleinen Anfrage im sächsischen Landtag ging hervor, dass die junge Gruppe aus der Fanszene der BSG Chemie Leipzigs, die „Ultra’ Youth“, von einem Ermittlungsverfahren wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung betroffen ist. Diese Ermittlungen stützen sich auf §129 des Strafgesetzbuches. Dort heißt es, dass Gründer oder Mitglieder einer Vereinigung, deren Zweck das begehen von Straftaten ist, mit bis zu 5 Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden kann. Einer Ultragruppe wird also vorgeworfen, ihr übergeordnetes Interesse läge darin, Straftaten zu organisieren und zu begehen, womit sie auf eine Stufe mit Banden der organisierten Kriminalität gestellt werden. Weitere Vorkommnisse einer besorgniserregenden Qualität der Repression waren die Hausdurchsuchungen in Dresden und Darmstadt. Beide haben gemeinsam, dass die Räumlichkeiten des jeweiligen Fanprojektes durchsucht wurden. Fanprojekte sind Anlaufpunkte für alle, aber vor allem jugendliche Fans und damit auch per Auftrag und Selbstverständnis vor allem pädagogische Einrichtungen und Schutzräume für selbige, welche über das Sozialgesetzbuch geregelt und auch staatlich gefördert werden. Fans von Union Berlin haben die Problematik per Spruchband auf den Punkt gebracht: „Wer pädagogische Zentren stürmt – nimmt in Kauf, dass sich die nächste Generation entzürnt!“. Dass diese Schutzräume in dieser Art und Weise verletzt wurden, dürfte das Verhältnis zur Polizei bei vielen Jugendlichen nicht gerade verbessern. Dazu kommen noch die mehr als fragwürdigen Umstände der Durchsuchungen. In Darmstadt vermutete die Polizei Täter eines Raubes unter den ca. 60 Gästen der Weihnachtsfeier des Fanprojektes. Alle Anwesend wurden erkennungsdienstlich behandelt und – wie die Räumlichkeiten – durchsucht, dabei wurden viele Gäste lange in der Kälte festgehalten. Gefunden wurde natürlich nichts. Abzuwarten bleibt, was die Polizei mit den erfassten Daten anstellt. In Dresden waren die Gründe andere, aber ebenso dubiose. Die Maßnahmen richteten sich nicht etwa gegen Verdächtige einer Gewalttat oder ähnlichem, sondern gegen die Organisatoren der Mottofahrt der Dresdner nach Karlsruhe im Mai diesen Jahres. Im Zuge dieser erlitten 15 Polizisten ein Knalltrauma aufgrund geworfener Böller. Dies nahm die Staatsanwaltschaft Karlsruhe zum Anlass die Wohnungen und Geschäftsräume von 28 angeblichen Führungspersonen der Szene von 370 Beamten durchsuchen zu lassen. Darunter waren auch die Räumlichkeiten des Fanprojektes. Dessen Verantwortliche stellten darauf die Zusammenarbeit mit der Polizei in Frage und lassen rechtliche Schritte prüfen. Dies waren jetzt nur einige aktuelle Repressionsmaßnahmen, die mediale Aufmerksamkeit bekommen haben. Daneben stehen die immer zahlreichen, schon alltäglichen Repressionen der willkürlichen Stadion- und Stadtverbote, Einschüchterungsversuche in Schulen oder am Arbeitsplatz, vorgeschriebenen Anreisewege, Polizeigewalt oder Führerscheinentzüge. Auf Letztere will ich noch kurz eingehen: ein Oberhausener Ultra klagte nun erfolgreich dagegen, eine Medizinisch-Psychologische-Untersuchung (MPU) über sich ergehen lassen zu müssen. Allerdings nur wegen eines Formfehlers seitens der Stadt, die schon einen neuen Anlauf angekündigt hat. Nach einem Urteil von 2010 bleiben Führerscheinentzüge auch außerhalb des Straßenverkehrs ein Mittel der „Gewaltprävention“.

Ein Problem am Kampf gegen staatliche Repression ist, dass die Staatsmacht – auch wenn sie gerne jammert –  im Vergleich zu den Fans gewaltige Ressourcen an Personal, Material und Geld hat. Jüngst forderte der Dortmunder Polizeichef lebenslange Stadionverbote, damit sich die Polizei ja endlich um wichtigere Dinge kümmern könne. Auch Judikative und Legislative arbeiten der Exekutive gerne zu. So schafft die Gesetzgebung auch gerne nachträglich die Grundlage für Repressionen (siehe Datei Gewalttätersport) oder Überwachungsmaßnahmen und die Justiz ist auch gerne auf Seiten der Polizei. Ein Hoch auf die Gewaltenteilung, der Staat muss sich wohl dringend vor uns gefährlichen Fans schützen. Deshalb ist Besonnenheit, Klugheit und Zusammenhalt die Losung der Stunde. Unser Kampf wird nicht militärisch geführt. Unsere Waffen sind nicht Knüppel und Pfefferspray, sondern Zusammenhalt, Freundschaft und Solidarität! „Entzürnt“ euch, aber seid besonnen – jedoch immer rebellisch!

Für immer Ultras!

UdH# 161: Betze vs Ingolstadt

CoverTach uff’m Betze!

Vor dem 17. Spieltag ist der FCK mit 10 Punkten Tabellenletzter der 2. Fußball Bundesliga und wird es auch nach dem heutigen Spiel gegen den FC Ingolstadt bleiben, zu groß ist der Rückstand auf die besser platzierten Teams. Die schlechteste Hinrunde die der Verein und die wir Fans je erlebt haben, geht heute zu Ende. Der sportliche Niedergang des FCK geht einher mit der allgemein schlechten Verfassung des gesamten Vereins. Auf der am letzten Sonntag stattgefundenen Jahreshauptversammlung konnten sich die anwesenden Mitglieder selbst ein Bild der aktuellen Lage machen. Ein fast komplett neuer Aufsichtsrat wurde von den Mitgliedern gewählt. Viel Ärger gab es nicht, erstaunlich ruhig verliefen die Diskussionen der vielen Themen und an Ende dürften die meisten zufrieden gewesen sein. Einen ausführlichen Blick auf diesjährige Mitgliederversammlung unseres Vereins haben wir in der heutigen Ausgabe mit dabei und gibt es an anderer Stelle hier im Heft.

Die Niederlage in Heidenheim hat neben dem sportlichen Versagen der Mannschaft leider auch gezeigt, dass es nicht immer Einigkeit unter uns FCK Fans gibt. Während nach dem Kick eine Hand voll Spieler sich der Diskussion stellten, kam vom oberen Teil des Blocks Unmut über die Art und Weise, wie man sich den Spielern annahm. Jetzt lässt sich natürlich darüber streiten, auch darüber ob in so einer emotionsgeladenen Situation jedes Wort und jede Geste hätte sein müssen. Auf der anderen Seite kann es aber auch kein sinnvolles Zeichen sein, den Spielern zu applaudieren und damit ein Bild zu vermitteln, als sei die gegenwärtige Situation in Ordnung. Für den Verein geht es ums Überleben und entsprechend blank können manchmal auch die Nerven liegen. Lasst uns keine zwei Fronten bilden, sondern geschlossen die beschissenen Zustände annehmen und verbessern! Während sich die Berichterstattung der vergangenen Wochen fast komplett auf den heilsbringenden „Sechser im Lotto“ stürzte, bleiben weiterhin viele Fragen offen. Auch im Falle eines Abstieges in Liga Drei könne der FCK dank Ausgliederung und Investor noch locker drei weitere Jahre in dieser Liga überleben. An dieser Stelle wird es ALLEN Verantwortlichen doch viel zu einfach gemacht und versucht, die katastrophale Situation rund um den gesamten Verein zu beschwichtigen. Die im Gegenzug klaren Worte der JHV, in denen der Klassenerhalt als Ziel ausgegeben ist, auf das alle hinarbeiten sollten, stehen in keinem Verhältnis zum Investorengelaber. Wir befinden uns in der schlimmsten Situation, die der FCK je erlebt hat. Jetzt gilt es alles daran zu setzen, dass der Abstieg
verhindert wird. Kein Geschwätz über Investor XY, das uns locker zurücklehnen lässt, getreu dem Motto: Der wird’s schon richten.

Was war sonst noch los? Das Fanprojekt Kaiserslautern verlieh auch dieses Jahr wieder den „Tribünen ohne Grenzen Preis“. Während wir als Frenetic Youth im letzten Jahr noch zu den Gewinnern zählten, gratulieren
wir an dieser Stelle allen Preisträgern der diesjährigen Verleihung. (Mehr dazu auf: http://www.fanprojekt-kl.de/tribuene-ohne-grenzen/)

Zum Schluss noch ein kurzer Blick in die heutige Ausgabe. Neben einem interessanten Rückblick auf die JHV, werfen wir einen Blick auf ProFans sowie auf eine gemeinsame Erklärung der Deutschen Fanszenen im Hinblick auf die Gespräche mit dem DFB.

Für unseren Fußball
Für unseren 1. FC Kaiserslautern

Hier geht’s zur aktuellen Ausgabe 161!

Vortrag: “Zwischen Eigentor und Aufstand – Ultras in den gegenwärtigen Revolten”

Flyer

Am kommenden Samstag, den 09. Dezember findet im Fanprojekt ein Vortrag zum Thema “Ultras in den gegenwärtigen Revolten” statt. Wir berichteten bereits vor einiger Zeit über das Thema. Nun kommt der Mitbegründer des Blogs “footballuprising” und Autor Ralf Heck nach Kaiserslautern, um das Thema anhand eines Vortrags mit anschließender Diskussion vorzustellen.

Hier die Ankündigung des Fanprojekts:

Hiermit möchten wir Euch zu unserer Veranstaltung „Zwischen Eigentor und Aufstand – Ultras in gegenwärtigen Revolten“ einladen. Stattfinden wird das Ganze am 09.12.2017 um 18 Uhr bei uns in der Kartoffelhalle. Zu Beginn wird unser Referent Ralf Heck, in einem Vortrag die Beteiligung und die Rolle organisierter Fußballfans bei Aufständen wie in Tunesien, Ägypten, der Türkei und der Ukraine beleuchten und anschließend in einer Diskussionsrunde mit den Anwesenden verschiedene Sichtweisen und Ansätze diskutieren.

Wir freuen uns auf Euch und einen interessanten Abend, der Eintritt ist selbstverständlich frei.

UdH# 160: Betze vs Bielefeld

CoverTach Westkurve!

Endlich der erste Auswärtssieg der Saison. Mit dem Last-Minute Sieg in Dresden hält der FCK Anschluss an die Nichtabstiegsplätze und muss heute gegen Bielefeld direkt nachlegen. Die Richtung ist vorgegeben und jeder Einzelne sollte mitziehen – lautstark und geschlossen!

In den letzten Wochen war der FCK in aller Munde und wird es auch noch die nächsten Wochen bleiben. Noch nie wurde über die (finanzielle) Zukunft des FCK so undifferenziert diskutiert wie aktuell. Ein Millionen schwerer Investor krallt sich den FCK, kauft das Stadion und die dazugehörigen Grundstücke, rettet den Verein und die Stadt, lässt attraktiven Fußball spielen und stellt somit die Fans zufrieden. Der 6er im Lotto! 
Jeder gibt seinen Senf dazu. Die Medien überschlagen sich mit Meldungen und stellen die Situation oft nicht so dar, wie sie tatsächlich ist und bringen die Verantwortlichen des FCK in Erklärungsnot. 
Lasst Euch davon nicht blenden! Jeder Fan, jedes Mitglied und jeder, dem der FCK etwas bedeutet, muss sich die Situation genau anschauen und darf sich nicht auf die Messiasmeldung verlassen.
Der FCK stellt ein Ausgliederungskonzept vor und gibt gleichzeitig die Alternativlosigkeit dieses Prozesses bekannt. Eine Ausgliederung ohne sportliche Perspektive und ohne einen Verantwortlichen in genau diesem Bereich muss zunächst hinterfragt werden. Jedes Mitglied entscheidet selbst – informiert euch beim FCK, redet und diskutiert mit anderen Fans!

Inmitten der Investoren- und Ausgliederungsdebatten darf die bevorstehende Jahreshauptversammlung unseres 1. FC Kaiserslautern e.V. nicht vergessen werden. Wie bereits angekündigt informieren wir euch im UdH über die am 3. Dezember stattfindende Mitgliederversammlung. In der heutigen Ausgabe gibt es einen lesenswerten Text, der sich unteranderem mit der Neuwahl des Aufsichtsrates beschäftigt. Passend dazu, klickt euch auf der-betze-brennt.de und schaut euch die Vorstellung der Aufsichtsradkandidaten an. 
Denkt dran Leute, die Mitbestimmung ist ein wichtiges Gut im e.V. – nutzt dies und informiert euch.

Was war sonst noch los?

Nach dem letzten Heimspiel lud das Fanprojekt zum Kinoabend. Knapp 50 Betzefans schauten den Film „Ferne Liebe“, der sich mit dem Thema Exilfan annimmt.War ne coole Sache – Danke dafür! Einen ausführlichen Rückblick gibt es auf fanprojekt-kl.de

Leider erreichte uns auch wieder eine traurige Nachricht.
Der ehemalige FCK Trainer Frieden Rausch ist im Alter von 77 Jahren verstorben.
Ruhe in Frieden!

Für den FCK – für unseren Fußball!

Hier geht’s zur kompletten Ausgabe 160!