“Unter die Haut” Ausgabe 190!

“Unter die Haut“ Ausgabe 190!

Lang ist es her, seitdem die letzte UdH Ausgabe druckfrisch im Stadion erhältlich war. In dieser Zeit hat sich vieles getan und auch vieles verändert. Da wir uns aktuell noch in einer Situation befinden, die uns kein gemeinsames Auftreten und keinen gemeinsamen Stadionbesuch unter unseren Vorstellungen ermöglicht, kann die aktuelle „Unter die Haut“ Ausgabe auch nicht wie gewohnt zu Heimspielen im Stadion abgegriffen werden. Deswegen erscheint die 190. online und als Sonderausgabe.
Auf insgesamt 36 Seiten gibt es einiges zum Lesen: Ordentliche Rückblicke auf die vergangene Saison und auf 15 Jahre Frenetic Youth, ein Blick in die neue, bereits laufende Saison und natürlich auch wieder mit kritischen Texten zu der sich immer krasser verändernden Fußball- und Fanwelt.

Also greift zu!

Zine für Kurve, Verein, Ultra, Stadt, Subkulturelles

Hallo Betzefans!

Die letzte Saison war aus mehreren Gründen einzigartig für uns und unseren Verein und bleibt es hoffentlich auch. Wir teilen die Aufbruchsstimmung die herrscht, sehnen uns nach unserer Westkurve und sind heiß auf die neue Saison! Dennoch haben wir beschlossen, die kommenden Spiele unter den aktuellen Bedingungen nicht im Stadion zu verfolgen. Wie ihr sicher nachfühlen könnt, fällt eine solche Entscheidung immer schwerer, zumal uns viel daran liegt, unseren Betze zu unterstützen. Wie auch vergangene Saison ist dies kein Boykottaufruf. Wir haben Verständnis für alle, die wieder nuff wollen. Zwar ist die Pandemie in großen Teilen des Landes nicht mehr so präsent, allerdings steigen die Inzidenzwerte in RLP zurzeit wieder. Aber unabhängig vom Risiko der Teilöffnungen für die Gesundheit, sehen wir andere Risiken und Kritikpunkte. Durch Corona rücken Forderungen von Hardlinern zu mehr Überwachung und Datensammlung auch außerhalb der Pandemiebekämpfung wieder mehr in den Diskurs und es ist zu befürchten, dass personalisierte Tickets und doppelte und dreifache Kontrollen weiter normalisiert oder gar dauerhaft eingeführt werden. So brachte vor Kurzem Sachsens Innenminister an, dass man ja gelernt habe, dass „in der Corona-Krise vieles mit Digitalisierung möglich ist (…)“ und fordert dauerhaft und bundesweit Personalisierte Tickets. Wir stellen uns grundsätzlich gegen diese Politik der Überwachung, die unsere Rechte auf Freiheit und Privatsphäre immer mehr beschneiden. Daneben gibt es Regelungen, die für uns einfach keinen Sinn ergeben, wie zum Beispiel das Verbot großer Fahnen oder ein so geringes Gästekontingent. Für uns ist ein Stadionbesuch so nicht mit unseren Idealen einer lebendigen und freien Fankultur vereinbar. Dem Verein und der Mannschaft haben wir unsere Beweggründe erläutert und sind stetig bemüht, sie auf anderen Wegen zu unterstützen. Sobald ein Stadionbesuch ohne oben genannte Einschränkungen wieder möglich ist, und wir wieder Schulter an Schulter in der Westkurve stehen können, werden wir auch dort wieder gemeinsam alles für unseren FCK geben!